Der britische Musiker Martyn Ware, Gründungsmitglied der Synthpop-Band Heaven 17, sorgte auf X für Aufsehen und eine beachtliche Diskussion.
In einem Post beklagte er sich über das Angebot von Rockstar Games, den Titel „Temptation“ aus dem Jahr 1983 in den Soundtrack von „GTA 6“ aufzunehmen – allerdings für eine Summe, die der Musiker als inakzeptabel erachtete.
Aufgeregt über den immensen Reichtum
In seinem Tweet schrieb Ware: „Ich wurde kürzlich von meinen Verlegern im Namen von Rockstar Games bezüglich der Möglichkeit kontaktiert, Temptation im neuen Grand Theft Auto 6 zu verwenden.“
Er fügte hinzu: „Natürlich war ich aufgeregt über den immensen Reichtum, der auf mich zukommen würde, und scrollte bis zum Ende der E-Mail mit dem Angebot… ES WAREN 7.500 $ – für den Verzicht auf alle zukünftigen Tantiemen aus dem Spiel – für immer…“
Im weiteren Verlauf verwies Ware auf die enorme Summe, die mit “GTA 6” eingespielt wurde – laut seiner Aussage 8,6 Milliarden US-Dollar. Das ist natürlich Quatsch, da der Titel noch gar nicht auf dem Markt verweilt. Der Musiker dürfte sich hier allgemein auf die Reihe beziehen oder die Prognose von acht Milliarden US-Dollar meinen, die Take-Two den Anlegern insgesamt für das Geschäftsjahr 2025 in Aussicht gestellt hatte.
Letztlich machte Ware deutlich, dass er das Angebot von Rockstar Games als zu niedrig empfand und schloss seine Worte in Richtung des Entwicklers mit “Go fuck yourself“ ab.
Allerdings musste der Musiker seinen ersten Tweet später ins rechte Licht rücken: Das Angebot von 7.500 US-Dollar galt für jeden der drei Schöpfer von “Temptation”, was insgesamt 22.500 Dollar ausmacht. „Trotzdem völlig inakzeptabel“, fügte Ware hinzu.
Chance vertan? Ware kontert
In den sozialen Netzwerken gab es Zustimmung, aber auch Verwunderung. “GTA 5” hat sich mehr als 200 Millionen Mal verkauft. Entsprechend groß ist die Aufmerksamkeit für alle Inhalte, die darin auftauchen. Daher dient die Reihe – und somit auch “GTA 6” – als eine Art Werbeträger.
“Chance vertan”, kommentierten Follower, was Ware nicht auf sich sitzen lassen wollte. „Ich habe es nicht vermasselt“, schrieb er später. „Ich arbeite seit 20 Jahren in der Künstlerrechtsbewegung. Ich kenne das Spiel. Das ist ungerecht.“
Er führte aus, dass eine Million zusätzliche Streams gerade einmal 1.000 US-Dollar an Einnahmen für die Autoren einbringen.
In einem späteren Tweet nannte der Musiker 75.000 US-Dollar als akzeptable Summe für einen Buyout und schlug alternativ eine faire Lizenzgebühr ohne Vorschuss vor. Doch Rockstar soll dieses Angebot abgelehnt haben.
Laut Ware sollte die Popularität von “GTA 6” letztlich nicht als Rechtfertigung für niedrige Lizenzgebühren dienen. Ein solcher Deal würde den Künstlern langfristig kaum finanzielle Vorteile bringen, erklärte der Musiker.
Tatsächlich landet jeder Song in einem umfangreichen Pool mit vielen, vielen anderen Musikstücken: Die Soundtracks von „Grand Theft Auto“ sind oft besonders umfangreich und beinhalten Songs verschiedener Musikrichtungen, die die In-Game-Radiosender füllen. Für den Soundtrack von „GTA 5“ wurden über 240 Songs lizenziert. Der für „GTA 6“ geplante Soundtrack wird mit Spannung erwartet.
Was haltet ihr von Wares Reaktion? War sie gut durchdacht oder hätte der Musiker die Chance nutzen sollen?
Wann erscheint GTA 6?
„GTA 6“ wird voraussichtlich im Herbst 2025 für PlayStation 5 und Xbox Series X/S erscheinen, sofern sich die neusten Gerüchte nicht bewahrheiten:
Ein erster Trailer, der von Rockstar veröffentlicht wurde, erzielte innerhalb von 24 Stunden mehr als 90 Millionen Aufrufe. Mittlerweile sind es 208 Millionen Views – allein auf dem offiziellen Kanal. Der für das Video verwendete Song “Love Is A Long Road” von Tom Petty konnte nach der Ausstrahlung tatsächlich profitieren, wie wir vor einigen Monaten berichteten.
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Kommentare
Red_One
09. September 2024 um 20:46 UhrSchön blöd. Gta 6 das vermutlich größte und meisterwarteteste spiel der welt welches logischerweise auch wieder verkaufsrekorde brechen wird hätte deren Beliebtheit zum Mond katapultiert
supreme-ikari7
10. September 2024 um 01:06 UhrAls ob sich Rockstar Games jemals wieder Sorgen um Geld machen muss… und dann geizen die so rum… Kann den schon verstehen.
Magatama
10. September 2024 um 12:07 UhrMartyn Ware hat natürlich absolut Recht. Und wenn er laut eigener Aussage seit 20 Jahren in der Künstlerrechtsbewegung aktiv ist, kann er gar nicht anders. Der entscheidende Punkt ist der komplette Verzicht auf Tantiemen. Das ist unanständig. Wenn ein Titel im Radio oder im Netz gespiekt wird, sind Tantiemen fällig. Rockstar will dieses Recht für sein Spiel für Umme haben. Da kann man schonmal ein „F*** yourself“ raushauen. Als ob die Musiker nicht schon durch Spotify und ähnlichen Dreck genug abgezockt werden.