In diesem Jahr setzten sich die Sparmaßnahmen und Entlassungen in der Videospielbranche leider nahtlos fort. Auch der US-Publisher Electronic Arts bildete hier keine Ausnahme und kündigte Ende Februar die Entlassung von knapp 670 Angestellten an.
Umgerechnet entsprach dies fünf Prozent der Belegschaft. Wie aus dem offiziellen Geschäftsbericht zum abgelaufenen Fiskaljahr 2023/2024 (1. April 2023 – 31. März 2024) hervorgeht, erfolgten die Entlassungen in einem Jahr, in dem diverse Führungskräfte des Unternehmens mit satten Bonuszahlungen bedacht wurden.
Unter dem Strich schüttete Electronic Arts im letzten Geschäftsjahr Zahlungen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar an ausgewählte „Top-Führungskräfte“ aus.
Andrew Wilson bleibt der Spitzenverdiener
In einem 96-seitigen Bericht von Electronic Arts wurden Vergütungs-, Bonus- und Prüfungsinformationen öffentlich zugänglich gemacht, die enthüllten, wie viel die ranghöchsten Mitarbeiter des Publishers im Fiskaljahr 2023/2024 verdienten. Den Spitzenplatz sicherte sich erwartungsgemäß CEO Andrew Wilson.
Dessen Gehalt, bestehend aus Aktienprämien, Grundgehalt, leistungsabhängiger Vergütung und „sonstigen“ Vergütungen, belief sich im letzten Geschäftsjahr auf 25,6 Millionen US-Dollar. Auf dem zweiten Platz folgte Laura Miele, die Präsidentin von EA Entertainment, Technology und Central Development.
Ihr Gehalt belief sich inklusive Bonuszahlungen auf zwölf Millionen US-Dollar. Der Manager mit der „niedrigsten“ Vergütung war übrigens Stuart Canfield. Canfield löste erst kürzlich Chris Suh als Chief Financial Officer von EA ab und verdiente 6,47 Millionen US-Dollar.
Es dürfte wohl nur die wenigsten überraschen, dass die Angaben zu den millionenschweren Gehältern und Boni in einer Zeit, in der tausende Menschen in der Games-Branche ihren Job verlieren, auf Unverständnis stoßen und für Kritik sorgen.
Entlassungen eine Reaktion auf eine sich wandelnde Industrie
In der offiziellen Mitteilung zu den Entlassungen bezeichnete EAs CEO Andrew Wilson diese als einen notwendigen Schritt. Mit diesem reagiere der Publisher auf eine sich wandelnde Branche.
Gleichzeitig hätten sich die Wünsche der Spielerinnen und Spieler beziehungsweise deren Konsumverhalten verändert, was in den strategischen Überlegungen von EA ebenfalls eine Rolle spielte.
„Zu guter Letzt rationalisieren wir unsere Unternehmensabläufe. Um den Fans überall tiefere, besser vernetzte Erlebnisse zu bieten, die eine Gemeinschaft aufbauen, die Kultur prägen und die Fangemeinde vergrößern“, kommentierte Wilson die Entlassung der rund 670 Angestellten weiter.
Weitere Details und offizielle Aussagen zur letzten Entlassungswelle bei EA haben wir hier für euch zusammengefasst.
@Bluna
Absolut, das ganze hat auch einige Vorteile für einige Personen. Leider ist das, was für die Shareholder gut ist, oft nicht das, was für die Spieler/Kunden/Mitarbeiter gut ist. Das kann man am aktuellen System durchaus kritisieren.
@Bluna Ach na dann. Weil es gängige Praxis ist, ist es moralisch nicht scheiße. So wie Sklavenhaltung gut es, solange nur genug mitmachen. Achja.
Leider auch bei den Firmen ausserhalb der Games. Ist doch überall so, dass Führungskräfte sich alles einstecken. Und die kleinen Drohnen Mitarbeiter sind austauschbar und werden an der langen Leine gehalten. Und müssen die ganze Arbeit machen, während die Chefs im Büro Kaffee saufen und nur delegieren.
@Alice666
Das stimmt. Ändert aber nichts am A-Lochtum. Schöne Welt seit wir Aktien haben.
Jeder regt sich über so etwas auf bis er selbst in höherer Position ist , dann nimmt auch er das Geld
Gönnt euch reichlich! Stopft es euch rein, bis ihr platzt! Von all dem Vermögen können sich die raffgierigen oder deren Nachkommen, dann Plätze in Luxus Bunkern kaufen, wenn in 40-50 Jahren der Planet unbewohnbar geworden ist. Ich stehe dann lieber direkt an der Flutwelle und habe es direkt hinter mir, statt Jahrzehnte zu vegetieren und an vergangene, bessere Zeiten zu denken. Mein Wort zum Dienstag. 😀
„… Noch deutlicher legte im Geschäftsjahr 2023/2024 der Gewinn zu. Dieser lag im Vorjahreszeitraum noch bei 802 Millionen US-Dollar. Im abgelaufenen Fiskaljahr hingegen erwirtschaftete EA Gewinne in Höhe von 1,273 Milliarden US-Dollar. Ein Plus von 59 Prozent…“
Da kann man sich schon mal was gönnen….
Und in ein paar Monaten werden wieder fleißig die Milliarden in FUT gepumpt.
Verkehrte Welt in der leben.
Tja wer führt, der schührt eben. Oder war es: Wer mischt, der zischt.
Ist doch bei allen Firmen so
@Bastardo:
Wie kann den Preorder Scam sein, wenn jedem vorher gesagt wird, was er für sein Geld erhält? Drei Tage früher spielen ist jemandem 20€ wert, dann darf er das Geld dafür ausgeben. Ich finde es fraglich, wenn jegliche Geschäftspraxis als „Scam“ oder „Abzocke“ bezeichnet wird, die einem nicht gefällt.
@topic:
Ich denke, da ist hier schon alles gesagt worden. Es ist eine, leider wenig überraschende Entwicklung in der Branche.
Für 60 Millionen kann man aber eine ganze Menge Lootboxen kaufen.
Kennt man ja schon zu genüge von Firmen wie BMW, Bahn, Lufthansa usw … nicht überraschend, traurig aber nicht überraschend.
Eure Kommentare hier bringen mich immer wieder zum schmunzeln.
Es ist doch ganz einfach, kauft keine Spiele von Aktiengesellschaften.
Als Aktionär erwartet man nunmal die beste Performance seines Investments und niemand hat die besagten Firmen gezwungen an die Börse zu gehen.
Called it ! ^^ Wobei das bei jährlichen Veranstaltungen wirkt wie Weihnachten vorherzusagen
Man braucht eher Entwickler als CEOs und andere Führungskräfte, die Millionen verdienen, obwohl sie eine Franchise wie Battlefield an die Wand fahren..
Willkommen im Kapitalismus, vielleicht nicht immer schön, aber Realität.
Und nicht vergessen das sind die selben Subjekte die euch sagen sie müssen Mikrotransaktionen, preorder scam (und ja ich halte preorders generell für scam)and all die anderen miesen Praktiken ausüben weil die Spiele soooo teuer in der Entwicklung sind und die Branche dadurch in Schwierigkeiten ist.
@Annie
Welche Mitarbeiter haben nicht performt? Wo liest du davon? Hast du geguckt ob die fleißig am coden oder doch am Smartphone herumgespielt haben?
Lies doch mal den Beitrag. Da steht nichts davon, sondern dass die Branche im Wandel ist und das Konsumverhalten der Spieler sich verändert hat. Also eigentlich nicht die Aufgabe von Programmierern. Die haben die Spiele programmiert, die ihnen aufgetragen wurden.
Was denkst du wieso Bungie nicht mehr bei MS ist? Die hatten kein Bock die Spiele zu machen, die MS ihnen vorgeschrieben hat und das war zu der Zeit only Halo Spiele entwickeln. Das war der Grund wieso Bungie gegangen ist und unabhängig wurde, bis sie dann von Sony gekauft wurden.
Was soll das rumgeheule bitte wenn Studios und Mitarbeiter die nicht performen geschlossen bzw entlassen werden?
Solche Gehälter gehören einfach per Gesetz gedeckelt. Das sind schon Mafia ähnliche Methoden die da ablaufen. Mehr als 1 mio Dollar pro Jahr sollte kein Mensch in so einer Position verdienen dürfen. Wozu auch? Wenn jemand solch einen Job 2-3 Jahre macht hat dieser trotzdem ausgesorgt und die Rente ist mehr als sicher. Wenn jeder dieser Führungskräfte 90% seines Lohns in die Firma investieren würde wären die noch immer reich und keiner müsste seinen Job verlieren.
Aber diese Verbrecher bekommen einfach nicht genug. Die meisten von denen hatten auch noch nie ein Gamepad in der Hand. Das sind einfach nur Geld Schieber. Mehr nicht.
@ RegM1
Ich weiß nicht, was Kurzarbeit damit zu tun hat. Kurzarbeit tut der Arbeitnehmer ja nicht von sich aus.
Die Frage war, ist man damit einverstanden, bei gleicher Arbeitszeit auf Lohn zu verzichten, um damit einen anderen Arbeitsplatz zu erhalten.
@ Plastik Gitarre
Die Diätenerhöhung war dieses Jahr sogar vor der EM. Vor einem Monat hat man sich 6% gegönnt. 6% auf ein sowieso schon hohes „Gehalt“ (um die 600€+)
hier sieht man wieder was auf der welt falsch läuft.
für mich ist das moderne sklaverei.
das fundament aus hart arbeitenden bürgern was diesen wohlstand für führungskräfte etc. erst ermöglicht wird kleingehalten und maximal ausgebeutet.
unsere regierung tut das auch. nennt sich diäten. immer pünktlich im sommer zur wm/em dann sind die deutschen nämlich im freudentaumel und bekommen diese randnotiz nicht mit.
Das sind dann die Boni für verkaufte Superduper Editionen.
Echt mies dieses Vorgehen. Mensch, was machst du nur mit deinesgleichen?
EA= Elektronische Abzocke
Verstehe die Aufregung nicht. Sollen sich die Herrschaften etwa eine Gold-Badewanne anstatt einer Platin-Wanne ins Badezimmer stellen? Das geht nun wirklich nicht
Da wird ja sogar der Thomas Müller und Manuel Neuer neidisch.
Ob EA oder irgendwelche andere Firmen. Das ist doch Alltag. Selbst Regierungen machen es genauso. Sie selbst erhöhen und andere dürfen zu wohl aller den Gürtel enger schnallen.
@Dodger
Es gibt aber eben nicht nur 0% oder 100%, ein Teilverzicht gehört für viele Arbeitnehmer zum Alltag, nennt sich dann auch „Kurzarbeit“ – trotzdem bleiben die meisten ihrem Arbeitgeber treu und analog dazu würden wir hier über eine maßvolle Reduzierung der Boni für Führungskräfte reden, damit man zumindest einige Arbeitsplätze retten kann.
Tatsächlich würden viele „normale Arbeitskräfte“ vermutlich eher temporär auf einen Teil ihres Gehalts verzichten als Führungskräfte, diese sind meist leider gewissenlos und auch deshalb in dieser Position.
Ich finde auch, dass das Ganze einen faden Beigeschmack hat. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es sowas in der Vergangenheit schon gegeben hat und auch in Zukunft geben wird.
Und sind wir mal ehrlich, kaum jemand hier würde auf Gehalt verzichten, damit ein Kollege seinen Job nicht verliert. Klar hinkt der Vergleich. Wenn man Millionen verdient, sollte es leichter sein auf Geld zu verzichten, aber wenn es ums Geld geht, denkt jeder zuerst an sich selbst.
Echt ekelhaft!
Aber von EA habe ich tatsächlich lange nichts mehr gekauft.
Ehre, wem Ehre gebührt.
R.I.P Satoru Iwata
Der wirklich letzte ehrenvolle und Gute in der Gaming Industrie. Dem war das eigene Geld nicht so wichtig, wie die Verantwortung gegenüber seinem Personal und das zeigt Führungskraft.
EA, ich hab gedacht, dass ihr euch etwas dem positiven gewidmet habt. Das hätte so nen positiven Impact gehabt aber nein, man sch***t einfach rein.
Ist doch / wäre doch in jeder Firma so. Nahezu jeder Mensch würde es auch so handhaben…. Jetzt würde jeder „nein mache ich nicht“ rufen, doch befindet man sich erst einmal in solch einer Position, sieht alles anders aus….
Zudem sind viele der Führungskräfte von riesigen Unternehmen eh Psychopathen und Narzissten. Das ist wissenschaftlich längst belegt. Denen sind ihre Mitarbeiter, Kunden, Unternehmen und ihre Moral sowas von egal, solange das Geld in ihre eigene Taschen fließen….
Das Beste ist, dass nicht weniger solcher Millionäre oder gar Milliardäre auch noch weniger Steuern bezahlen. Und das auf ganz legalem Wege. Grauzone ist ihr Motto.
Aber Hauptsache, die Gesellschaft ignoriert solche Menschen und konzentriert sich lieber auf Menschen, die aufgrund Krankheit, Psyche, Pflege oder Kündigung nicht arbeiten können und vom Staat Leistungen kassieren. Während Reiche immer reicher werden und tausende Menschen oder gar Arbeiter-Kinder ausbeuten. Was für eine kranke Welt ….
@RegM1 insofern sie überhaupt einen Arbeitsvertrag bekommen.
@Arkani
Der überwiegende Teil der Menschen würde so handeln, wenn du die Wahl zwischen weiteren Millionen und ein paar „Unbekannten“ hast, würdest du dich dann ganz sicher für die Mitarbeiter entscheiden?
Als Idealist ist es zudem sehr unwahrscheinlich in so eine Situation zu kommen.
Selbst im „kleineren“ Rahmen werden Menschen ausgebeutet, guck dir die Reiningungsbranche an, Menschen aus fremden Ländern verstehen durch die Sprachbarriere ihre Arbeitsverträge nicht und kennen ihre Rechte nicht, daher belegen viele Unternehmen sie mit unschaffbaren Fristen, verhängen illegale Strafen etc.. Dann werden diese Menschen noch in unzumutbaren Unterkünften zusätzlich mit horrenden Mieten abgezockt – niemanden interessierts, die verantwortlichen Unternehmen bekommen trotzdem sogar noch Jobs von staatlichen Institutionen.
Leider wird in diesen Bereichen quasi nie etwas unternommen und das ist sogar noch eine Spur schlimmer als das was hier Thema ist.
Ich bleibe auch in Zeiten der Krise, Abteilungsleiter der Liebe…
Dann werde ich in Zukunft wohl auf Games aus dem Hause EA verzichten, so wie auf Activision Blizzard schon seit mehr als 5 Jahren. Weil bei denen lief es da schon so ab. Zum Glück haben sie beide eh nicht viel für meinen Geschmack zu bieten. NFS und eine Jedi Fortsetzung sind da die einzigen, wo ich vielleicht denken werde: Schade – aber hey gibt echt genug andere Games, ist nicht wirklich tragisch. Geld bekommen beide Unternehmen keinen Cent mehr von mir.
@Arkani vergiss es. Glaubst du wen die Typen auch nur eine Sekunde darüber sich Gedanken machen würden, das sie dann in dieser Position wären hahahahahahahahahaha für diese Wich…. Zählt nur der Profit und nicht mehr der Kunde ist König ebenso wenig die Leute die für sie arbeiten.