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Filmkneipe


Mitsunari

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vor 42 Minuten schrieb Diggler:

Also rein von der Filmkunst und dem audiovisuellen Erlebnis her wischt Villeneuve mit Peter Jacksons Trilogie den Boden auf.

Und dennoch fürchte ich, dass Dune auf lange Sicht nicht den emotionalen Stellenwert einnehmen wird, wie ein Star Wars oder HdR. In beiden genannten ging es neben der Opulenz und beeindruckenden Bildern nämlich primär immer um Figuren, mit denen man sich emotional verbinden und mit ihnen mitfiebern konnte. In Erinnerung bleiben am Ende die Figuren, die man ins Herz geschlossen hat.

Wie soll man das nach Teil 2 bitte noch bezüglich Dune tun? Zu welchem Charakter soll man da noch eine Verbindung haben und mit wem mitfiebern?

Scheinbar ist das aber nicht jedem so wichtig. Ich hatte vor kurzem zum Teil ein ähnliches Problem mit House of the Dragons. Da schaut man lauter machtgeilen Arschlöchern dabei zu, wie sie um den Thron streiten. Die einzige voyeuristische Freude besteht da eher darin, dass sie sich gegenseitig abschlachten. 

Dieses Zitat spricht mir aktuell aus der Seele:

 

 

vor 17 Minuten schrieb Olli90:

Da stimme ich zu. Mir fehlen bei Nolan und auch bei Denis die emotionalen Ankerpunkte. Von mir aus könnte Dune in die Luft fliegen und es wäre mir egal 😁 

mich würde es persönlich null kucken was mit den Charakteren im nächsten Film passiert. Man freut sich eher über die Bilder, Sound und die Inszenierung 

Filme sind halt nie für alle Menschen etwas, mit dem sie was anfangen können. Das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Meine Freundin feiert wie viele Millionen Menschen auch die Twilight Saga, ich bekomme da körperliche Schmerzen.

Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. 🙂

Bearbeitet von Kayo
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vor 26 Minuten schrieb Olli90:

Da stimme ich zu. Mir fehlen bei Nolan und auch bei Denis die emotionalen Ankerpunkte. Von mir aus könnte Dune in die Luft fliegen und es wäre mir egal 😁 

mich würde es persönlich null kucken was mit den Charakteren im nächsten Film passiert. Man freut sich eher über die Bilder, Sound und die Inszenierung 

Bei Nolan sehe ich dieses Problem zum Teil auch (Beispiel Dunkirk), bei Villeneuve jedoch bisher nicht. Bei Dune Teil 1 fand ich viele faszinierende Figuren, die mir nicht egal waren.

Leto war ein hochcharismatischer Anführer, Lady Jessica eine Wucht, Paul ein konfliktbehafteter aber interessanter Nachwuchs und selbst die anderen Figuren, wie Duncan haben trotz wenig Screen Time sofort Sympathie geweckt und man hat mit ihnen mitgefiebert. 

Das Problem sehe ich eher im Quellmaterial von Teil 2 und/oder Teilen der Filminterpretation.

vor 9 Minuten schrieb Kayo:

 

Filme sind halt nie für alle Menschen etwas, mit dem sie was anfangen können. Das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Meine Freundin feiert wie viele Millionen Menschen auch die Twilight Saga, ich bekomme da körperliche Schmerzen.

Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten. 🙂

Das jetzt nur auf Geschmack zu reduzieren, halte ich für etwas verkürzt, denn wie gesagt war Teil 1 einer meiner Lieblingsfilme der letzten Jahre.

Die für mich interessante Frage ist, hast du nach Teil 2 jetzt wirklich noch Figuren, mit denen du mitfiebern kannst?

Oder sind dir die Figuren grundsätzlich eher egal und dir reicht das audiovisuelle Erlebnis?

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vor 7 Minuten schrieb Diggler:

Bei Nolan sehe ich dieses Problem zum Teil auch (Beispiel Dunkirk), bei Villeneuve jedoch bisher nicht. Bei Dune Teil 1 fand ich viele faszinierende Figuren, die mir nicht egal waren.

Leto war ein hochcharismatischer Anführer, Lady Jessica eine Wucht, Paul ein konfliktbehafteter aber interessanter Nachwuchs und selbst die anderen Figuren, wie Duncan haben trotz wenig Screen Time sofort Sympathie geweckt und man hat mit ihnen mitgefiebert. 

Das Problem sehe ich eher im Quellmaterial von Teil 2 und/oder Teilen der Filminterpretation.

Das jetzt nur auf Geschmack zu reduzieren, halte ich für etwas verkürzt, denn wie gesagt war Teil 1 einer meiner Lieblingsfilme der letzten Jahre.

Die für mich interessante Frage ist, hast du nach Teil 2 jetzt wirklich noch Figuren, mit denen du mitfiebern kannst?

Oder sind dir die Figuren grundsätzlich eher egal und dir reicht das audiovisuelle Erlebnis?

Absolut. Mit Paul Atreides und Gurney Halleck kann ich richtig Connecten. Aber auch mit der "kindliche Kaiserin" Prinzessin Irulan, selbst wenn man noch nicht viel von ihr gesehen hat. Mit  Pauls Mutter Lady Jessica und Margot Fenring genauso.

Ich bin da emotional gecatcht. 😅

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vor 8 Minuten schrieb Kayo:

Absolut. Mit Paul Atreides und Gurney Halleck kann ich richtig Connecten. Aber auch mit der "kindliche Kaiserin" Prinzessin Irulan, selbst wenn man noch nicht viel von ihr gesehen hat. Mit  Pauls Mutter Lady Jessica und Margot Fenring genauso.

Ich bin da emotional gecatcht. 😅

Nach allem was in Teil 2 vorgefallen ist?

Interessant, dann haben wir wohl einen anders gepolten moralischen Kompass.

Aber wie kommst du auf Margot Fenring? Wie kommt da für dich nach der 5 Minuten-Rolle eine emotionale Bindung zustande, vor allem auch bezüglich der Inhalte der Szenen?

Bearbeitet von Diggler
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vor 4 Stunden schrieb Diggler:

Nach allem was in Teil 2 vorgefallen ist?

Interessant, dann haben wir wohl einen anders gepolten moralischen Kompass.

Das ist Quatsch, sorry.

Natürlich hat man im normalen Leben einen anderen moralischen Standard als den, den man von Charakteren in einem fiktiven Science-Fiction-Universum fordert, das auch noch 11000 Jahre in der Zukunft spielt.

Was ist denn mit Walter White aus Breaking Bad? Ellie und Joel aus The Last of Us? Kratos aus God of War? Was ist generell mit Antihelden? Hat jetzt jeder, der emotional mit diesen Charakteren connecten kann, einen verschobenen moralischen Kompass?

Was ist mit allen Protagonisten und Antagonisten in Game of Thrones? Ist man jetzt unmoralisch, weil man mit diesen Charakteren mitfühlen kann und emotional involviert ist? Oder um mal aktueller zu bleiben, was ist mit Bella aus Poor Things? Sie weiß mit dem Wort Moral gar nichts anzufangen, handelt trotzdem höchst unmoralisch.(auch wenn es ihr am Anfang nicht bewusst ist) Sollte man bei ihr auch nicht emotional connecten sein, weil man selbst im normalen Leben natürlich viel moralischer handeln würde? 

Nehmen wir Oppenheimer, ein Film der sogar auf wahren Begebenheiten beruht, Oppenheimer der absolute Inbegriff des moralisch Verwerflichen. Er hat die erste Atombombe gebaut, die Menschheit in das Atomzeitalter gestürzt, der Menschheit die Möglichkeit gegeben, sich selbst zu vernichten. Trotzdem connectet man im Film mit ihm und trotzdem steht der moralische Kompass so, dass man keine Atombombe bauen will.

Alles zutiefst unmoralisch geschriebene Charaktere. Der Mensch Oppenheimer ist es tatsächlich.

Das sind fiktive Werke, Ausflüge in eine andere Welt. Was soll Paul Atreides nach den Regeln seines Universums denn machen? Auf die nächste Polizeiinspektion gehen, eine Anzeige erstatten und auf die Verhandlung und Verurteilung eines Schöffengerichts warten, damit die Harkonnen zwei Jahre auf Bewährung bekommen und dann resozialisiert werden?

Natürlich muss man Filme, aber auch Spiele und Bücher mit ihrem eigenen Kontext betrachten. Sorry, für mich hört sich das wieder vorgeschoben an, damit du einen Kritikpunkt am Film hast, gerade weil in 99% der Filme in irgendeiner Weise unmoralisch gehandelt wird.

Bei Paul Atreides ist es ganz schlimm, aber zB. in Pulp Fiction ist es cool und ein Stilmittel.

 

Entschuldigung, diesen Punkt kann ich wieder nicht nachvollziehen, genauso wie deine Kritik an den Buchänderungen. Nicht, weil es keine Kritikpunkte sind, sondern weil du sie nicht schlüssig begründest und sie daher vorgeschoben wirken. Oder findest du jetzt alle Filme nicht gut, in denen unmoralisch gehandelt wird? Wenn ja, dann hast du nicht viele Filme, die dir gefallen. Und wenn nein, dann kritisierst du mit Doppelmoral. 😉

Bearbeitet von Kayo
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Ok, alles gut. Wollte mich einfach mit anderen austauschen, die den Film auch gesehen haben, um meine eigene Enttäuschung einordnen zu können. 

Habe einstweilen einige Reviews gesehen, die da manches ähnlich sehen wie ich und werde meinen Frieden damit finden.

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vor 1 Stunde schrieb Diggler:

Ok, alles gut. Wollte mich einfach mit anderen austauschen, die den Film auch gesehen haben, um meine eigene Enttäuschung einordnen zu können. 

Habe einstweilen einige Reviews gesehen, die da manches ähnlich sehen wir ich und werde meinen Frieden damit finden.

Wie gesagt, es ist die Kunst dahinter auch Figuren zu zusehen, die eben einen völlig anders gepolten moralischen Kompass besitzen und Dune hat diesen Reverse eines Anti-Helden sinnbildlich dargestellt in Form von Paul Atreides.

Aber vielleicht benötigt es wie schon bei der Romanreihe eben diesen Dune: Messiah als Abschluss der Trilogie, um das Gesamtwerk mehr zu honorieren.

Oder wenn du Ende Mai mit der BD VÖ von Part II beide Teile in einem Stück zu Gemüte führst.

Grundsätzlich aber finde ich muss das kein Hindernis sein Figuren/Charakteren beizupflichten, die eben moralisch verwerflich sind. Das ist ja das wundervolle an Kunstmedien, dass diese die unterschiedlichsten Figuren, Handlungen und Komplexe abbilden können.

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vor 1 Stunde schrieb KillzonePro:

Aber vielleicht benötigt es wie schon bei der Romanreihe eben diesen Dune: Messiah als Abschluss der Trilogie, um das Gesamtwerk mehr zu honorieren.

Das denke ich einstweilen auch bzw. hoffe ich sehr. Ich finde das Ende hier einfach zu radikal, vor dem Hintergrund, dass ein dritter Teil alles andere als sicher ist.

vor 1 Stunde schrieb KillzonePro:

Grundsätzlich aber finde ich muss das kein Hindernis sein Figuren/Charakteren beizupflichten, die eben moralisch verwerflich sind. Das ist ja das wundervolle an Kunstmedien, dass diese die unterschiedlichsten Figuren, Handlungen und Komplexe abbilden können.

Vielleicht tickt da auch jeder anders, aber zumindest ich benötige in Filmen einen emotionalen Ankerpunkt.
Personen zu denen ich eine emotionale Verbindung herstellen kann, müssen nicht in jedem Aspekt hochmoralisch sein, aber es gibt bei mir Grenzen. Ich glaube es fehlen einem als Nichtkenner des Buches auch einige Hintergründe, die im Film leider zu vage erklärt werden bzw. zu schnell gehen. Habe jetzt schon einige Kritiken gesehen, die meinten, es hätte für das erste Buch eigentlich 3 Filme gebraucht, um manche wichtigen Dinge nicht zu sehr zu rushen.
Und wenn ich es richtig verstehe sind Lady Jessica und Paul im Film auch viel radikaler dargestellt bzw. fehlen Teile des Kontext, was da genau vor sich geht.

Ich glaube einstweilen zu verstehen was Herbert und Villeneuve aussagen wollen, nur hat das in der Form für mich, ohne Kenntnis der Bücher, nicht so ganz funktioniert. TLOU2 macht ja ähnliche Dinge, aber dort ist das für mich komplett aufgegangen. 

Freue mich einstweilen doch auf einen hoffentlich erscheinenden 3. Teil, in der Hoffnung, dass er mir meine vielen Fragezeichen im Kopf etwas auflöst. Scheinbar ist das Source-Material doch etwas zu komplex für so wenige Filmstunden.

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vor 9 Minuten schrieb Diggler:

Das denke ich einstweilen auch bzw. hoffe ich sehr. Ich finde das Ende hier einfach zu radikal, vor dem Hintergrund, dass ein dritter Teil alles andere als sicher ist.

Vielleicht tickt da auch jeder anders, aber zumindest ich benötige in Filmen einen emotionalen Ankerpunkt.
Personen zu denen ich eine emotionale Verbindung herstellen kann, müssen nicht in jedem Aspekt hochmoralisch sein, aber es gibt bei mir Grenzen. Ich glaube es fehlen einem als Nichtkenner des Buches auch einige Hintergründe, die im Film leider zu vage erklärt werden bzw. zu schnell gehen. Habe jetzt schon einige Kritiken gesehen, die meinten, es hätte für das erste Buch eigentlich 3 Filme gebraucht, um manche wichtigen Dinge nicht zu sehr zu rushen.
Und wenn ich es richtig verstehe sind Lady Jessica und Paul im Film auch viel radikaler dargestellt bzw. fehlen Teile des Kontext, was da genau vor sich geht.

Ich glaube einstweilen zu verstehen was Herbert und Villeneuve aussagen wollen, nur hat das in der Form für mich, ohne Kenntnis der Bücher, nicht so ganz funktioniert. TLOU2 macht ja ähnliche Dinge, aber dort ist das für mich komplett aufgegangen. 

Freue mich einstweilen doch auf einen hoffentlich erscheinenden 3. Teil, in der Hoffnung, dass er mir meine vielen Fragezeichen im Kopf etwas auflöst. Scheinbar ist das Source-Material doch etwas zu komplex für so wenige Filmstunden.

Deswegen galt/gilt Herberts Dune ja auch als unverfilmbar. Und es gibt ja genug, die immer noch der Meinung sind, dass auch Villeneuve es nicht geschafft hat die gesamte Tragweite der Vorlage zu ergründen.

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Gerade eben schrieb KillzonePro:

Deswegen galt/gilt Herberts Dune ja auch als unverfilmbar. Und es gibt ja genug, die immer noch der Meinung sind, dass auch Villeneuve es nicht geschafft hat die gesamte Tragweite der Vorlage zu ergründen.

In dem Kontext wäre es echt cool gewesen, wenn Villeneuve da noch einen Film mehr Zeit gehabt hätte, um Buch 1 zu erzählen. An der audiovisuellen und künstlerischen Brillanz kann man sich sowieso nicht satt sehen.
Gerade was Kostüme, Szenenbild, Ausstattung und Audiodesign angeht ist das für meinen Geschmack allem anderen um Lichtjahre voraus.  

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